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Eva Brinkman ( 1896 – 1977)

Herausgeber: Stadt Wesel, Gleichstellungsstelle in Zusammenarbeit mit der Initiative FRAUENlokal

Quelle: Stadtarchiv Wesel
Quelle: Stadtarchiv Wesel

Eva Brinkman wurde 1896 in Wesel geboren. Schon als Kind zeigte sich ihre scharfe Beobachtungsgabe anhand einer erhaltenen Zeichnung. Nach dem Besuch des Weseler Lyzeums machte sie eine zweijährige Ausbildung an einer Haushaltsschule in Bonn. Von 1914–1918 studierte Eva Brinkman in der Malklasse der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule und entdeckte dort ihre Begabung für plastisches Gestalten.

Zwischen den Weltkriegen schlossen sich Eva Brinkman und andere Künstler zur „Vereinigung Niederrheinischer Künstler und Kunstfreunde e.V.“ zusammen, die regelmäßig ihre neuen Arbeiten ausstellten. Leider wurde der größte Teil ihres Werkes, der bis 1945 entstand, im Zweiten Weltkrieg vernichtet.

1953 schuf sie die „Trauernde Vesalia“, ein Mahnmal für die Bombenopfer. Einige Gebäude erhielten beim Wiederaufbau formal strenge Bauplastiken der Künstlerin. Heute noch zu sehen sind die Stifterfiguren am Willibrordi-Altenheim und die Türgriffe am Willibrordi-Dom.

Eva Brinkman lebte bis zu ihrem Tod 1977 in einem auf sie zugeschnittenen Haus „Am halben Mond“ in Innenstadtnähe. Sie wurde auf dem Caspar-Baur-Friedhof in Wesel unweit der „Trauernden Vesalia“ beigesetzt.

Schon zu Lebzeiten wurde Eva Brinkman mit Ausstellungen gewürdigt. Seit 1985 beherbergt das Städt. Museum Wesel ihren umfangreichen Nachlass. 2004 wurden zahlreiche Arbeiten in der „Frauenbilder“- Ausstellung präsentiert.

Der einfache Mensch in seiner archaischen Gebundenheit an Gott, die Natur und die Welt sind Brinkmans zentrales Thema. Ihre Bäuerinnen und Bettler, Frauen und Männer, ihre wartenden, suchenden, zweifelnden, hoffenden, trauernden Figuren waren für die Künstlerin Symbol der menschlichen Existenz schlechthin.