Scrollpfeil

Heinrich Schmitz

Ein mutiger Pfarrer in der NS -Zeit und der „Erfinder“ des Willibrordi-Doms

Viele kennen in Wesel die Pastor Schmitz-Straße in der Nähe des Evangelischen Krankenhauses – aber wer weiß eigentlich noch, wer der Geistliche genau war, der 1890 geboren wurde und 1968 verstarb? Heinrich Schmitz, der erst 1943 nach Wesel kam, hat in den knapp 25 Jahren, die er in Wesel wirkte, bleibende und beeindruckende Spuren hinterlassen.

Als Pfarrer in der NS-Zeit gehörte er zu den mutigen, die dem NS-Staat die Stirn boten. Er war ein glühender Anhänger der „Bekennenden Kirche“, was schon in Alpen und in Bergneustadt, wo er vorher wirkte, zu Konflikten mit Staat und kirchlichen Behörden führte. Ihm war schon mehrfach ein Redeverbot erteilt worden, als er schließlich im September 43 die Pfarrstelle in Wesel übernehmen sollte. Auch hier blieb er mutig in seinen Ansprachen und Predigten, was schließlich dazu führte, dass man ihn nach einer Beerdigungsansprache verhaftete. Er wurde ins KZ Dachau in den sogenannten Pfarrerblock übergeführt. Mit viel Glück wurde er mit anderen Häftlingen in der Endphase des Krieges befreit.

Zurück in Wesel widmete er sich mit aller Kraft dem Wiederaufbau. Er war es, der den Willbrordi-Dombauverein mitbegründete und zwar im Gemeindesaal der Kirche am Lauerhaas, der damals einzigen unzerstörten Kirche Wesels. Er hatte auch die glänzende Idee, die Willibrordikirche in „Willibrordi-Dom“ umzubenennen. Was heute niemand mehr anzweifelt, war damals ein gelungener Coup, denn auf diese Weise erfuhr der Dom mehr Aufmerksamkeit beim Wiederaufbau. Die Maßnahme führte dazu, dass er neben dem Kölner und Xantener Dom und weiteren Domen mit in das Programm der damaligen Dombau-Lotterie aufgenommen werden konnte.

Heinrich Schmitz ist und bleibt ein großes Vorbild aus der kirchlichen Stadtgeschichte Wesels.