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Das Lutherhaus

Im Jahr 1578 unterliegen die Lutheraner im Glaubensstreit mit den Reformierten. Die Folge: die Lutheraner dürfen keine eigene Gemeinde bilden. Die Einheitlichkeit der Reformationsbewegung soll demonstriert werden.

Das Lutherhaus in den 30er Jahren. Quelle: Stadtarchiv Wesel

Erst der Einzug brandenburgischer Militär- und Verwaltungsbeamter in Wesel, überwiegend lutherischen Glaubens, im 17. Jahrhundert bewirkt eine Änderung. Zunächst werden Gottesdienste noch in angemieteten Wohnhäusern abgehalten.

Gut zu erkennen die Doppelemporen im Innern.
Quelle: Stadtarchiv Wesel

Erst am 23. Januar 1729 wird in Wesel unter dem Schutz der preußischen Zentralverwaltung ein eigenes Gotteshaus eingeweiht. Das ein Jahr später der preußische König Friedrich Wilhelm I. am einem Gottesdienst teilnimmt, als er mit seinem Sohn nach dessen Fluchtversuch in Wesel weilt, zeigt den großen Einfluss der Preußen zugunsten der Lutheraner.

Die Lutherkirche, auch Lutherhaus genannt, ist ein quadratischer Bau mit einer sogenannten Dachlaterne. Mit Ihrer reduzierten barocken Architektur, auch preußisches Barock genannt, entspricht sie den Bedürfnissen einer lutherischen Predigerkirche und wirkt mit ihrer strengen Fassadengliederung wie ein militärischer Zweckbau. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. macht sie zur Garnisonskirche. Beim Luftangriff auf Wesel 1945 wird die Lutherkirche bis auf das Kellergewölbe und die Grundmauern zerstört. Wieder aufgebaut, dient es heute als Gemeindehaus. Die Doppelemporen im Innern wurden allerdings nicht wieder hergestellt. Eine Decke trennt die Geschosse.

 

Das Lutherhaus heute ...

 

... mit der kürzlich eingeweihten Beleuchtung.

 

Weitere Informationen zum Lutherhaus finden Sie unter

https://www.wesel.de/de/stadtportrait/lutherhaus/