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13. - 14. Jahrhundert n. Chr.

Stadturkunde 1241,
Quelle : Stadtarchiv Wesel

Wesel wächst weiter zu einem wichtigen Handelsstandort und Kirchspiel am Rhein.

Im September 1241 erfolgt dann auch die Erhebung zur Stadt durch den Junggrafen Dietrich von Kleve. Er gewährt der Bürgerschaft von Wesel „alle Freiheit“. Das heißt erstmal, dass man von der Gerichts- und Verwaltungshoheit des Landes losgelöst ist. Von nun an unterliegt die Weseler Bürgerschaft ihrer eigenen Gerichtsbarkeit. Sie sind von der Steuer und vom Zoll befreit. Sie können ihren Besitz vererben und zwar abgabefrei, müssen nur über Tag dem Heer des Landesherrn zur Verfügung stehen. Abends haben die Bürger das Recht, wieder zu Hause zu schlafen. Für die Einbürgerung neuer Stadtbewohner brauchen die Weseler nicht mehr die Zustimmung des Grafen. Die Zuständigkeit des städtischen Gerichtes und die Aufgaben der Schöffen werden geregelt. Es gibt sogar eine Art Recht auf Notwehr. In Folge wird die Weseler Bürgerschaft mit einer Reihe weiterer besonderer Privilegien ausgestattet. Manche Rechte wurden schon vorher ausgeübt und nur bestätigt. So erhalten die We­seler Bürger 1258 das Recht, den Samstag-Markt abzuhalten und 1272 das sogenann­te Grutrecht, also das Recht zum Grutbierbrauen. Es folgen 1276 der Stadtzoll und 1276 das tägliche Gericht. Insgesamt 122 Privilegien werden es in den nächsten Jahrzehnten sein. Das Recht zur Erhebung einer Verbrauchssteuer 1278 ermöglicht dann auch den Bau einer Stadtmauer. In der Zeit zwischen 1278 und 1370 entsteht die Stadtbefesti­gung mit fünf Toren. So wie die Duisburger Stadtmauer, deren Reste man heute noch besichtigen kann, dürfte sie ausgesehen haben.

Stadtmauer Duisburg

Reste der Stadtmauer in Duisburg, Foto: Joachim Knaup

Zusätzlich zur Mauer erhält sie einen Graben und einen Wall. Die Stadtmauer wird in den nächsten Jahrzehnten immer wieder verändert oder ergänzt. Bis 1370 entstehen wahrscheinlich auch bis zu 16 Mauertürme. Der wirtschaftliche Aufschwung geht weiter. Und da wo Handel und Handwerk blühen, wo die Einwohnerzahl stetig wächst, da muss auch für das Seelenheil der Bürger gesorgt werden. Das Anfang des 12. Jahrhunderts gegründete Hohe Kloster Oberndorf der Prämonstratenserinnen, dass vor der Stadtmauer liegt, bekommt Konkurenz. 1291 wird als erstes Kloster innerhalb der Stadt das Dominikanerkloster in der Brüderstraße gestiftet. Im selben Jahr folgt der Frauenkonvent der Franziskanerinnen am heutigen Kornmarkt. 60 Jahre später lassen sich die Augustiner in der Ritterstraße nieder. Die Johanniter sind schon seit 1298 an der Ritterstraße vertreten.